Greenpeace warnt vor Discount-Ware

  /  23.10.2014

Kinderbekleidung und -schuhe diverser Discount-Märkte sollen nach neuesten Untersuchungen chemisch belastet sein. Die Warnung gilt für Produkte von…

Mehr als die Hälfte des durch Greenpeace untersuchten Kinderbekleidungs-/-schuhsortiments, 26 Produkte an der Zahl, von Märkten wie Aldi, Lidl, Rewe und Tchibo enthielt eine breite Palette gefährlicher Chemikalien. In den getesteten Waren fanden Labore umwelt- sowie gesundheitsschädliche Stoffe oberhalb der Vergleichs- und Vorsorgewerte. Einige dieser Substanzen seien krebserregend, schädigten die Fortpflanzung sowie die Funktion der Leber. Das Tragen der Kleidungsstücke an sich solle noch keinen direkten Einfluss auf die Gesundheit haben, in manchen Fällen bestehe jedoch das Risiko, dass sich die Substanzen aus dem Material lösen können.

Besonders belastet zeigten sich die Kinderschuhe von Aldi-Süd und Aldi-Nord, die mit 190 mg Dimethylformamid/kg die vom Umweltbundesamt empfohlene Höchstmenge von 10 mg/kg deutlich überschritten. Zudem fand man Chemikalienrückstände, die auf 2-Phenyl-2-propanol (2PP) oder Acetophenon hinwiesen und neben Allergien auch Haut- und Augenreizungen auslösen können. Tatsächlich enthalten sieben von 14 Kinderschuhen 2PP oberhalb des Vergleichswerts von 10 mg/kg, alle drei getesteten Lidl-Schuhe überschritten diesen Wert, während sich die Kinder-Gummistiefel von Tchibo vor allem mit dem potentiell krebserregenden Naphthalin belastet zeigten.

Bei der Testreihe wurden Aldi-Süd und Aldi-Nord als „miserabel“ eingestuft, gefolgt von Lidl mit dem Ergebnis „schlecht“. Nur Rewe/Penny und Tchibo ordnete die Umweltschutzorganisation als „auf dem Weg“ ein. Das Prädikat „giftrei“ kam keinem Probanden zugute. „Das Nebenbei-Geschäft der Discounter mit bedenklicher Billigkleidung boomt. Aldi, Lidl und Tchibo müssen ihre Marktmacht nutzen, um saubere Produktionsstandards durchzusetzen“, so Kirsten Brodde, Greenpeace-Textilexpertin. Ab Ende 2015 dürfen Kinderprodukte mit Hautkontakt, die über 0,5 mg/kg krebserregende Substanzen aus der PAK-Gruppe (= Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe) enthalten, nicht mehr verkauft werden.

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