Mit nominal rund 586 Euro pro Kopf soll den deutschen Bundesbürgern 2014 mehr für ihre Ausgaben zur Verfügung stehen, als es noch 2013 der Fall war. Die Studie „GfK Kaufkraft Deutschland 2014“, unter erstmaliger Berücksichtigung der Volkszählung 2011, zeigt, dass sich aus einer Kaufkraftsumme von 1.705,4 Mrd. Euro für Gesamtdeutschland ein Wert von 21.179 Euro pro Kopf ergibt. Die nominale Steigerung beträgt also 2,85%, angesichts der von Eurostat prognostizierten Inflationsrate von 1,7% soll der reale Zuwachs pro Kopf bei rund 1,1% liegen.
Simone Baecker-Neuchl, GfK-Marktdatenexpertin im Bereich Geomarketing: „Allerdings haben nicht alle Bevölkerungsgruppen eine positive Kaufkraftentwicklung zu erwarten. Insbesondere die regionale Verteilung der Kaufkraft zeigt, dass Deutschland noch immer ein Wohlstandsgefälle von West nach Ost hat.“ Auf Ebene der Bundesländer kann Hamburg mit 110,8 Indexpunkten den Vorsprung gegenüber Bayern (Index: 109,4) ausbauen. Auf dem dritten Platz behauptet sich Baden-Württemberg (Index: 107,5) vor Hessen (Index: 106,8). In sechs der 16 Bundesländer liegt die Kaufkraft pro Kopf auf einem überdurchschnittlichen Niveau, Nordrhein-Westfalen markiert in etwa den Bundesdurchschnitt. Die ostdeutschen Bundesländer befinden sich noch immer weit unter dem Mittelwert, Sachsen-Anhalt bildet mit 17.336 Euro pro Kopf das Schlusslicht des Rankings.
Die Kluft zwischen Arm und Reich zeigt sich in Deutschland mit einer Kaufkraft von knapp 48% über dem Durchschnitt in Starnberg (31.438 Euro pro Kopf) bis zu rund 24% darunter in Görlitz (16.030 Euro pro Kopf). Damit haben die Görlitzer nur knapp 51% der durchschnittlichen Kaufkraft der Starnberger.