In Teilen der chinesischen Schuhindustrie liegt seit nunmehr zehn Tagen der Betrieb bei Yue Yuen Industrial, einer der wichtigsten Zuliefererfirmen für Konzerne wie Adidas und Nike, brach. Am Standort Gaobu nördlich von Hongkong sollen tausende Beschäftigte die Arbeit niedergelegt haben und für höhere Sozialversicherungsbeiträge sowie Löhne demonstrieren. Ein erstes Angebot des Produzenten sollen die Streikenden bereits ausgeschlagen haben. Man wolle den Unterlass ihrer Tätigkeit zunächst unbefristet fortsetzen. Der Konzern, der neben den Sportmarken Adidas und Nike zudem für Reebok, Asics, New Balance, Puma, Under Armour und Converse produziert, sieht sich vor einem grundlegenden Problem, da Beobachter bereits jetzt vom bislang größten Arbeitskampf in Chinas jüngster Vergangenheit sprechen.

Der Konflikt zeigt das zunehmende Selbstbewusstsein der Arbeitnehmer in China, die sich immer besser informierten und über Kanäle wie soziale Netzwerke und das Internet organisierten. Adidas gibt sich optimistisch, Lieferengpässe seien bisher nicht zu erwarten, man werde den Konflikt jedoch weiter beobachten. Der Mutterkonzern von Yue Yuen, die Pou Chen Group, stehe mittlerweile in Verhandlungen mit der örtlichen Regierung.

LS