„Herr Martin, wächst Superdry weiter?“

  /  18.07.2011

Vor sieben Jahren startete Superdry auf dem deutschen Markt und hat sich schnell positioniert. Tim Martin von Komet und Helden erzählt im Interview mit 1st-blue, was die Zukunft noch bringen soll.

Tim Martin

Als die englische Marke Superdry vor nur sieben Jahren in Deutschland gestartet ist, war der große Erfolg die Bestätigung für die Komet und Helden GmbH, dass immer Platz für neue Marken-Positionierungen ist. Die Marke trifft den Nerv der Zeit. Wir fragten Tim Martin, Sales Manager GER und AUT, wie man fast ohne Werbung eine Marke dieser Größe positioniert.

Mit Superdry konnten sie sich gleich am Anfang im hochwertigen Sportswear-Markt positionieren. Lag das am Marken-Portfolio der Komet und Helden GmbH?

„Durch gute Abverkäufe wird der Kunde motiviert mutiger zu schreiben und neue Produktgruppen auszuprobieren. Wir haben ein junges Produkt und sind relativ neu auf dem Markt. Wir hatten das Glück, dass wir gleich zu Anfang als untere Preislage neben den Designer-Marken aufgestellt wurden, was sicherlich imagefördernd war und natürlich auch der Arbeit der Agentur zu verdanken ist. Durch das gute Produkt hat sich Superdry mittlerweile als Marke fest am Markt etabliert.“

Während große Anbieter von Komplettkollektionen stark in Imagewerbung investieren, geht Superdry andere Wege. Wie behauptet sich eine Marke im Verdrängungswettbewerb?

„Wir versuchen das Produkt nicht mit Gewalt zu positionieren. Es zeigte sich, dass wir, obwohl wir ein junges Produkt sind, mit den großen Namen in einen Topf geschmissen werden. Wir stecken derzeit keinerlei Geld in die Medien. Das ganze Budget fließt in das Produkt. Allerdings setzen wir stark auf Marktpräsenz durch Flagships. In Deutschland und Österreich haben wir bisher vier, weltweit haben wir geschätzt 80 Superdry-Stores. Hier lässt sich die Vielfalt der Marke besonders gut darstellen und von diesem Image profitiert auch der Einzelhandel.“

Worin liegen die Stärken der Marke?

„Wir kommen zwar aus dem Jersey-Bereich, haben die Kollektion aber ständig weiter ausgebaut. Wir legen bei der Präsentation großen Wert darauf, dass unsere Kollektion komplett dargestellt wird. Aufgrund unserer Wurzeln, sind wir im Oberteil-Bereich, der immer noch einen Produktanteil von 75% einnimmt, besonders stark.“

Die ursprüngliche Jersey-Kollektion ist inzwischen eine Komplettkollektion mit 3000 Teilen und Segmenten wie Shoes, Swimwear, Jeans. Das hört sich so an, als wäre eine runde Präsentation für den kleineren Händler schwierig?

„Die Kollektion lässt sich durch ihre Größe sehr unterschiedlich darstellen. Deshalb können wir auch die Bedürfnisse der verschiedenen Kunden gut abdecken. Wir sind in den großen Department-Stores gut vertreten, was für die Präsenz natürlich wichtig ist, doch gerade der Facheinzelhandel ist uns wichtig. Der Facheinzelhandel baut Marken auf und ohne ihn könnte sich keine Marke flächendeckend positionieren.“

Wie beurteilen Sie das Wachstumspotenzial?

„Wir wollen die komplette Kollektion weiter nach vorne bringen. Ein großes Potential sehen wir mit Superdry bei den Damen. Das Segment entwickelt sich besonders stark. Mit unseren Kollektions-Linien „Vintage Thrift“, die sehr feminin und modisch ist und der Basic-Linie „Orange Sewn“, sind wir sehr vielseitig.“

Sind Sie nach dem schnellen Durchbruch mit der Umsatzentwicklung der Marke zufrieden?

„Wir haben rund 700 Kunden und ein gesundes Wachstum. Wir sind - nach Großbritannien - mit Benelux, Frankreich und Skandinavien der wichtigste Expansionsmarkt. Unser Kunde ist immer noch ein sehr informierter Käufer. Wir haben weltweit - vor allem diese Saison - einen starken Zuwachs an neuen Ländern und Monolabel-Stores, was der Marken-Bekanntheit in Zukunft dienen wird.“

Was sind Ihre Pläne für die nahe Zukunft?

„Wir wollen die Komplettkollektion stärken und mit den derzeit bestehenden Kunden weiter ausbauen. Mittelfristig werden weitere Produktgruppen fokussiert und erweitert. Die Superdry Welt wächst.“

Vielen Dank für das Gespräch!

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