„Herr Marchi, worauf liegt der Fokus von Liu Jo?“

  /  10.12.2013

Neues vs. Altbewährtes – Marco Marchi, Head of Style, Vice President und Mitbesitzer von Liu Jo S.p.A, berichtet im Interview von Moskau, dem Liu Jo-Erlebnis und einer Stilikone…

Marco Marchi

Herr Marchi, neben den Store-Openings von Liu Jo in München und Hamburg fanden sich ebenfalls Städte wie Düsseldorf und Berlin auf der Liste wider. Im Falle von Berlin kursierten Gerüchte über eine Neueröffnung im geplanten Center am Leipziger Platz. Gibt es hierfür bereits einen zeitlichen Rahmen und hat die Marke weitere Standorte im Visier?

„Nach den Eröffnungen der beiden Stores in Hamburg und München im laufenden Jahr suchen wir selbstverständlich nach neuen Standorten auf dem deutschen Markt – auf Berlin schauen wir diesbezüglich mit einem besonderen Interesse. Derzeit stecken wir noch in der Planung und prüfen die Situation, einen offiziellen Opening-Termin kann ich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht bestätigen.“

Seit März 2013 ist die deutsche Version des Online-Stores verfügbar. Welche Bedeutung messen sie dem E-Commerce-Bereich bei?

„Mit der Integration verschiedener Segmente und der Einbindung des Onlineshops haben wir eine Multichannel-Website geschaffen, auf der wir die Besucher auf eine Reise einladen wollen, die Werte hinter unserer Marke zu erleben. Wir glauben sehr stark an diesen Bereich – sowohl als wertvoller zukünftiger Verkaufschannel als auch als eine Möglichkeit, dem Konsumenten das gesamte Liu Jo-Universum ein Stück näher zu bringen. Die Kunden selbst haben über Social Networks nach einem solchen gefragt und wollten gern eine zusätzliche Einkaufsmöglichkeit wahrnehmen können.

Wir haben auf zehn Märkten begonnen – Italien, Belgien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Spanien, Polen, Russland, den Niederlanden sowie in Großbritannien – und können bis dato wirklich positive Zahlen verbuchen. Ein solch erfolgreicher Start kann nichts anderes sein als ein Ansporn, diesen weiter auszubauen.“

Welchen Stellenwert hätte ein B2B-Webshop für Sie? Sehen Sie darin Potenzial?

„Unser vor einem Jahr gelaunchter B2C-E-Store erfüllt uns momentan mit großer Zufriedenheit. Ich muss im gleichen Atemzug betonen, dass wir uns derzeit auf unsere Konsumenten-Channels fokussieren und die Lancierung eines B2B-Webshops nicht in Betracht ziehen.“

Mitte April wurde ein weiterer stationärer Store in Moskau eröffnet. Wie groß schätzen Sie die Attraktivität dieses Marktes für Liu Jo ein? Planen Sie die weitere Expansion dort oder darüber hinaus die Neuerschließung von anderen Märkten?

„Liu Jo ist sehr daran interessiert, die Präsenz in Russland auszubauen. Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass Russland, die ehemalige Sowjetische Republik und die Baltische Republik Schlüsselregionen für die Entwicklung unserer Marke darstellen – sowohl den Gesichtspunkt Marketing als auch unser Image betreffend. Die Gründe hierfür liegen generell darin, dass die derzeit besten Wachstumschancen im Ausland – der Nahe Osten als signifikantes Gebiet für die weltweite Fashion-Industrie – zu finden sind. In dieser speziellen Phase wollen wir, und sind wir bereits dabei, uns zu entfalten und im Zuge dessen weitere dynamische Märkte zu erschließen. Um ein Beispiel für unsere Entwicklung zu nennen: Die ersten Schritte auf dem chinesischen Markt machten wir 2002 mit einem exklusiven Distributeur, seit 2008 läuft der Vertrieb über die eigene Instanz Liu Jo China; vor wenigen Monaten sind wir eine strategische Allianz mit China Resources Textiles eingegangen – eines der wichtigsten Unternehmen, wenn es um die Textilindustrie und den Retail-Sektor in China geht. Das Ziel ist es, innerhalb der kommenden fünf Jahre 200 Points of Sale dort zu unterhalten.“

Thema L J Volley: Ein erster Schritt in Richtung Sportlichkeit. Soll im Zuge dessen eine weitere, komplett eigene Linie lanciert werden, um ein größeres Publikum anzusprechen?

„Liu Jo wird den Weg in die Welt des Volleyballs über die Kreationen für das Frauen-Volleyball-Team aus Modena gehen, das in der ersten italienischen Liga spielt. Zeitgleich wird die Liu Jo Sport Collection im Sommer 2014 auf einigen Märkten, leider mit Ausnahme von Deutschland, in die Läden kommen. Die Kollektion entstand, um die tägliche Routine mit einem Hauch von Glamour zu verbinden. So ist sie eine Symbiose aus sportlicher Lässigkeit und weiblichem Chic entstanden.“

Die Zusammenarbeit mit Testimonial Kate Moss ist die erste dieser Art. Viele Brands wechseln ihre „Gesichter“ oftmals aus – halten Sie so etwas für sinnvoll oder spielen prominente Unterstützer für die Bekanntheit einer Marke in Ihren Augen eine untergeordnete Rolle? Wie wichtig ist speziell Kate Moss für Liu Jo?

„Zusätzlich zu ihrer unbestreitbaren Schönheit, ihrem Charme und ihrer starken Präsenz ist Kate Moss heutzutage ohne Zweifel eine Stilikone. Nach drei Jahren und bisher sechs Saisons wird unsere Zusammenarbeit zunehmend stabiler. Wir arbeiten an immer größeren Quality Levels mit Kate unter dem Aspekt gegenseitiger Zufriedenheit und Wertschätzung. Es stimmt, viele Brands wechseln ihre Testimonials recht regelmäßig, das ist in unserem Fall anders. Ich glaube Kates Image ist momentan nicht vergleichbar mit dem einer anderen Person und sie reflektiert die Liu Jo-DNA mit dem harmonischen Gleichgewicht aus Feminität und Glamour. Aus diesem Grund möchten wir den Weg mit Kate Moss sehr gern weitergehen.“

Sehen Sie einen Mehrwert in Kooperation mit anderen Brands/Designern und sind derzeit einige in Planung?

„Wir haben bis dato noch niemals mit anderen Brands oder Designern kooperiert und für den Moment sehen wir für derlei Zusammenarbeit auch keinen Platz in unserer Zukunftsstrategie.“

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

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