„Herr Hermanni, was unterscheidet USA4everyone von anderen Webshops?“

  /  16.05.2013

Mit USA4everyone ist nach zweijähriger Testphase ein Onlineshop gestartet, welcher ausschließlich US-Markenartikel aktueller Kollektionen verkauft, die teilweise nicht im deutschen Fachhandel erhältlich sind. Im Interview berichtet Gründer Gordon Hermanni, warum das Konzept besonders ist und was er unter sozialem Engagement versteht.

Gordon Hermanni

Herr Hermanni, USA4everyone offeriert Endverbrauchern Markenware von Levi’s, Ralph Lauren, True Religion, Victoria‘s Secret, Tommy Hilfiger sowie Juicy Couture über einen deutschen Onlineshop, die direkt aus den USA geliefert wird. Nach zweijähriger Testphase ist nun der Softlaunch angelaufen. Aber was unterscheidet USA4everyone von anderen Webshops? Sie verstehen sich selbst als Distributor, sehen Sie sich daher auch als Plattform für den Handel (b2b) oder ausschließlich als E-Shop für Endkonsumenten (b2c)?

„Wir sind ein Onlineshop und sehen uns also ausschließlich als Plattform für den Konsumenten. Der Kunde muss bei uns kein Mitglied werden – wie bei einem Shopping Club – sondern bestellt bei Bedarf ohne vorherige Kontoeröffnung direkt in den USA und bekommt die Ware nach Hause geliefert und das zu sehr günstigen Konditionen, teilweise mit einem Sparpotenzial von bis zu 75%. Es handelt sich ausschließlich um Original-Markenwaren. Bei Nichtgefallen hat der Kunde binnen 30 Tagen die Möglichkeit, die Ware innerhalb Deutschlands bei voller Kaufpreiserstattung zurück zu geben.“

Sie sehen sich in diesem E-Commerce-Bereich derzeit ja „mitbewerberlos“. Glauben Sie, dass sich ein derartiges Geschäftsmodell in Deutschland durchsetzt und falls ja, wird es dem deutschen Markt schaden und die Preise „kaputt machen“?

„Derzeit sehen wir keinen vergleichbaren Mitbewerber im E-Commerce-Bereich auf dem deutschen Markt. Unsere Testphase hat in der Tat fast zwei Jahre gedauert, war aber notwendig, da insbesondere unsere sehr günstige Versandmöglichkeit einiges an Verhandlungen nach sich gezogen hat. Wir gehen stark davon aus, dass sich unser Geschäftsmodell in Deutschland und auch anderen Ländern durchsetzen wird, wir sehen uns dabei eher als zusätzliche Option im deutschen Markt. Preise werden von uns nicht ‚kaputt gemacht’, da unsere Kundenklientel gezielt nach amerikanischen Markenartikeln sucht und dafür bereit ist, die längere Lieferzeit in Kauf zu nehmen.“

Auf der Website gibt es die Anmerkung, dass gegebenenfalls eine Einfuhrumsatzsteuer von 19% erhoben wird, was den Preis der Ware also erhöht. Laut aktueller Informationen hat die Europäische Union Jeans aus den USA für Frauen jedoch mit einem Strafzoll von 26% belegt, der zusätzlich zum Drittlandszoll anfällt. Somit wird die Ware um einiges teurer als zunächst veranschlagt – wie gedenken Sie die Attraktivität des Webshops steigern zu können, wenn derartige Zollgebühren den Preis des Produkts so erhöhen, dass dieses im stationären Handel gegebenenfalls einen ähnlichen Verkaufspreis erhält?

„Alle Pakete werden ordnungsgemäß für den Zoll deklariert. Ab einem Warenwert von über 22 bis zu 150 Euro wird die Einfuhrumsatzsteuer von 19% erhoben, dabei handelt es sich allerdings nicht um Zollgebühren. Der Strafzoll in Höhe von 26% betrifft ausschließlich den gewerblichen Handel. Sofern der Kunde zu privaten Zwecken in den USA bestellt, wird kein Strafzoll fällig, da es sich nicht um gewerbsmäßige Einfuhr von Damen-Jeans aus den Vereinigten Staaten handelt. Wir verkaufen nur Kollektionen die auch in den USA erhältlich sind. Das garantiert den Kunden eben jene Exklusivität. Die Exklusivität macht natürlich die Attraktivität unseres Online-Shops aus, da unsere Kunden gezielt nach US-Markenartikel aus den USA nachfragen. Alle Rahmenbedingungen die wir mit dem Bestellprozess darstellen, sind so am Markt nicht zu finden. Der Kunde bekommt die originalen Artikel aus den USA und hat nicht das übliche Risiko, die Ware bei Nichtgefallen auf Eigenkosten zurück zu senden. Eine längere Lieferzeit von 7 bis 10 Tagen nimmt der Kunde dabei gerne in Kauf.“

Kunden sollen also bis zu 75% weniger für die Produkte bezahlen müssen als bei anderen Anbietern. Wie kommen diese Preise zustande?

„Es handelt sich um keine Restposten, Off-Season-Produkte oder Stock-Overs. Es sind Artikel aus in Deutschland aktuellen Kollektionen, eine maximale Ersparnis bis zu 75% ist möglich. Dank unserer sehr guten Bezugsquellen in den USA und in unserem Netzwerk kommt der besonders günstige Bezug von US-Markenwaren – Markenwaren sind dort sowieso schon sehr günstig im Vergleich zu Deutschland – in den USA zustande.“

Der Kunde hat die Möglichkeit, die Ware innerhalb Deutschlands kostenlos zu retournieren. Wie funktioniert dieser Schritt? Wo kann man die Produkte zurückgeben, bzw. wichtiger, umtauschen?

„Der Kunde schickt uns eine E-Mail und wir teilen ihm mit, wohin er die Ware in Deutschland retournieren kann. Ein Umtausch der Ware kann nur gegen eine andere Größe vorgenommen werden. Selbstverständlich muss der Kunde die Ware in dem ursprünglich einwandfreien Zustand zurückschicken. Neben dem Kaufpreis erstatten wir bei Rückgabe auch die gezahlte Einfuhrumsatzsteuer zurück. Es findet kein Wiederverkauf der retournierten Ware statt, da wir in Deutschland kein Retailer sind. Die Ware wird gebündelt wieder an unser Lager in den USA zurück versendet und gelangt somit wieder in unser Produktangebot in den USA. Somit ist ein eventuelles Nichtgefallen oder die falsche Größe gar kein Problem.“

Was genau ist unter der Kooperation mit dem Verein Beschützerinstinkte e.V. zu verstehen? Welche Engagements im „sozialen Bereich“ gehen mit dieser Partnerschaft einher?

„Wir spenden einen Euro pro verkauften Artikel an den Verein Beschützerinstinkte e.V., dem Sonja Zietlow als Schirmherrin und Vorstand vorsteht. Somit sehen wir hier ein soziales Engagement, da wir durch unser Geschäftsmodell etwas Sinnvolles unterstützen können.“

Vielen Dank für das Interview!

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