„Herr Hamacher, was zeichnet ein gutes Brandingkonzept aus?“

  /  22.10.2012

Die Nilorn Germany GmbH, Tochter der schwedischen Nilorn-Unternehmensgruppe, entwickelt Brandingkonzepte, die den Wert einer Marke erhöhen sollen. Geschäftsführer Karl-Heinz Hamacher erklärt, was ein solches Konzept umfasst, wie sich die Bedeutung der „added values“ verändert hat und wie sich Brandingkonzepte in Zukunft entwickeln werden.

Karl-Heinz Hamacher

Nilorn ist ein weltweit agierendes Unternehmen und entwickelt bereits seit 1970 Brandingkonzepte für Textiletiketten in der Mode- und Konfektions-Welt, Verpackungen und Accessoires. Seit neun Jahren ist Karl-Heinz-Hamacher mittlerweile für das Unternehmen tätig, zuvor sammelte der 58-Jährige bereits 21 Jahre Erfahrung im Bereich Textil, unter anderem bei Tenson, Aigle Outdoor und Mäser Ski & Sportswear. Im Interview verrät der Geschäftsführer von Nilorn nun unter anderem, was das Besondere an den Brandingkonzepten des Konzerns ist.

Herr Hamacher, Sie bieten intelligente Brandingkonzepte an. Was gehört zu einem solchen Konzept?

„Nilorn als Anbieter von Design- und Brandingkonzepten für textile Bekleidungs- und Markenhersteller unterstützt Bekleidungsfirmen im Bereich Markenbranding. Unser Schwerpunkt liegt darin, entsprechend der CI eines Anbieters eine einheitliche Markenidentität für alle textilen Accessoires des Kunden, insbesondere bei der Etikettenherstellung, zu kreieren. Design, Produktion, Service und Logistik kommen dabei bei Nilorn aus einer Hand.“

Was macht ein gutes Markenbranding aus?

„Die ‚Etikettierung’, sprich das Branding eines Markennamens, ist für eine Marke und vor allem auch für die Darstellung am POS von höchster Bedeutung. Charakteristisch für ein wirklich gutes Branding ist dabei ein einheitliches Design mit der entsprechend hochwertigen Optik.“

Bemerken Sie hier einen Bedeutungswandel innerhalb der letzten Jahre?

„Die Nachfrage im Bereich ‚added values’ ist signifikant gestiegen. Markenwerte spielen inzwischen im Abverkauf eine immer größere Rolle. Die schnelle Aufmerksamkeit des Konsumenten am POS zu wecken, wird heutzutage immer wichtiger.“

Wie läuft es im Detail ab, wenn sich ein Unternehmen erstmals an Sie wendet, um sich ein individuelles Brandingkonzept erstellen zu lassen? Welche Informationen brauchen Sie von einem potentiellen Kunden?

„Wir haben keine ‚Schublade’, in der wir entsprechende Vorschläge bereithalten. Unser Angebot ist jedes Mal ein ausschließlich individuelles Brandingkonzept nach einem detaillierten Briefinggespräch. An diesen Briefinggesprächen sind meist die Geschäftsleitung, das Marketing- und Brandmanagement beteiligt. Es gilt, zunächst die wichtigsten Faktoren zur Marke zu erfassen, um an Hand derer ein individuelles Markenkonzept und Branding zu erarbeiten.“

Gibt es bei Nilorn eine Mindestmengenabnahme oder bestimmte Paketpreise?

„Als Hersteller von textilen Accessoires mit weltweiten Sourcing- und Produktionsmöglichkeiten sind die Gespräche über Mindestmengen nur sehr selten. Unternehmen entscheiden sich für uns, weil sie selbst den höheren Branding- und Markeneffekt nutzen wollen. Somit werden dann meist die gesamten Kollektionen ‚neu gebrandet’.“

Wie sehen die Brandingkonzepte der Zukunft aus? Wohin geht die Entwicklung?

„Derzeit kann man von einem generellen Trend zu umweltfreundlichen Materialien und somit von einer größeren Nachhaltigkeit der Produkte sprechen.“

Wie wichtig sind momentan RFID-Lösungen? Wie sind die Akzeptanz und die Nachfrage nach dieser Technik bisher?


„Um die viel diskutierte RFID-Technik zu nutzen, sind viele einzelne Bausteine notwendig, also nicht nur der mögliche Chip am Bekleidungsstück. Hier sind größere logistische und monetäre Investments notwendig. Dass dies bedingt durch die derzeitige Marktsituation noch vorsichtig angegangen wird, ist verständlich. Der wirkliche RFID-Vorteil kommt jedoch erst bei einer gesamten, integrativen Investition zur vollen Geltung.“

Nilorn wurde im April 2012 mit dem bluesign-Zertifikat ausgezeichnet. Außerdem hat Nilorn für seine weltweit agierenden Unternehmen einen eigenen CSR–Leitfaden entwickelt. Wirken Sie auch bei diesen Themen beratend für Ihre Kunden?

„Der bluesign-Standard ist der weltweit strengste Standard für Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Verbraucherschutz. Nilorn hat hier schon immer sehr vorausschauend gedacht. Die Initiierung des ‚Nilorn Code of Conduct’ ist dabei nur ein Beispiel. Die Auszeichnung mit dem  bluesign-Zertifikat kommt deshalb nicht von ungefähr. Auch bei unseren Kunden besteht zu diesen Themen eine steigende Nachfrage. Wünschenswert wäre eine größere Sensibilisierung der Endverbraucher zur Gesamtthematik, um hier signifikant Verbesserungen, besonders auch in den Produktionsländern, einleiten zu können.“

Vielen Dank für das Interview!

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