„Herr Goossens, welche Pläne haben sie mit Sebago und Cat?“

  /  14.07.2014

Seit gut einem halben Jahr ist Roy Goossens bei Wolverine Worldwide für Sebago und Cat Footwear zuständig – was er bereits erreicht hat und noch erreichen will…

Roy Gossens

Roy Gossens hat vor rund einem halben Jahr die Position des Country Managers bei Wolverine Worldwide für Deutschland, die Schweiz und Österreich sowie die Niederlande übernommen und zeichnet beim Unternehmen für die beiden Marken Cat Footwear und Sebago Shoes verantwortlich. Im Interview mit 1st-blue auf der Panorama Berlin erklärt der gebürtige Holländer, welche Ziele er mit den beiden Brands verfolgt, was die Labels auszeichnet und wie sich der Markt generell verändert.

Herr Goossens, welche Ziele verfolgen Sie als Country Manager D.A.CH. und Niederlande mit den Marken Sebago und Cat Footwear?

„Ganz oben auf der Agenda steht natürlich, den Umsatz weiter zu steigern. Genauso wichtig ist es mir, und auch dem Unternehmen, aber, den Einzelhändlern die Augen zu öffnen und zu zeigen, dass Cat Footwear im modischen Bereich angekommen ist. Wir gehen mit der Marke immer stärker in Richtung Fashion, es gibt beispielsweise eine Kooperation mit einer Grafikdesignerin, deren Ergebnis sehr trendy geworden ist. Zudem haben wir den ‚Colorado’, das Ursprungsmodell des Labels, in neuen Farben herausgebracht – das öffnet Türen. Görtz, Otto, Zalando, viele neue Kunden sind eingestiegen. Wir wollen zeigen, dass wir mehr können als Schwarz und Grau.“

Ist der Markt denn bereit, diese Änderungen anzunehmen?

„Ich denke schon. Natürlich hat man als Unternehmen immer Bedenken, wenn es um Neuerungen geht. Geht Umsatz verloren? Bleiben wir dennoch unserer Linie treu? Aber bislang haben wir festgestellt, dass die modischere Richtung gut ankommt! Wir müssen nun natürlich noch abwarten, was im Endeffekt abverkauft wird, aber wir sind guter Dinge, dass auch da alles genauso läuft wie erhofft.“

Es gibt sicherlich Unterschiede, was die Märkte betrifft, die Sie betreuen.

„Richtig, riesige Unterschiede. Der holländische Markt ist viel offener für Neues, viel trendiger, allein schon wenn es um neue Farbgebungen geht. Cat Footwear war dort drei Jahre lang nicht vertreten, jetzt kommen wir mit der Marke zurück und glauben, dass das gut funktionieren wird. Sneaker sind dort sehr stark vertreten, Superga, Converse, Vans… Cat wird eine interessante Ergänzung sein. Sebago hingegen ist eher im Klassikbereich angesiedelt und daher verstärkt interessant für den deutschen Markt.“

Was zeichnet die beiden Brands aus; was hat Sie persönlich an den Marken gereizt?

„Ich kann mich für eine Marke nur begeistern, wenn eine Geschichte dahinter steckt, wenn ein Label etwas zu erzählen hat, Heritage lautet das Stichwort. Und das haben sowohl Sebago als auch Cat. Erstere ist eine Ursprungsmarke, wenn jemand einen Bootsschuh sucht, dann ist Sebago mit den ‚Docksides’ genau die richtige Anlaufstelle. Mit dem Label machen wir vor allem Umsatz im maritimen Bereich, bei Seglern und Bootsleuten ist das Brand ganz klar die Nummer 1-Marke – sophisticated und hochwertig. Auch Cat Footwear ist eine Heritage Marke, der ‚Colorado’ ist eine echte Ikone. Insgesamt ist Wolverine Worldwide ein Unternehmen, das ausschließlich spannende Brands im Portfolio hat, sie alle haben eine Historie. Und mit 16 Marken und rund zwei Mrd. Euro Umsatz im Jahr ist Wolverine Worldwide ein riesiger Konzern, das hat natürlich auch seinen Reiz.“

Können Sie den Umsatz nach Marken aufschlüsseln?

„Leider nicht, was ich aber sagen kann, ist, dass wir mit Cat Footwear prozentual zur letzten Herbst/Winter-Saison bei einem Plus von 16%, bei Sebago bei einem Zuwachs von 9% lagen.“

Welche Rolle spielt die Präsenz auf Messen Ihrer Meinung nach? Auch was eine Umsatzsteigerung betrifft.

„Messen sind nach wie vor eine sehr gute, wichtige Plattform und das werden sie auch bleiben. Der persönliche Austausch mit den Kunden steht dabei im Vordergrund. Mit der Panorama sind wir sehr zufrieden; wir waren früher auf der Bread & Butter, die ebenfalls eine ansprechende Plattform sein könnte, die Panorama bedient aber eine etwas breitere Masse, hier treffen wir unter anderem auch Herrenausstatter. Innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre wird die Panorama meiner Meinung nach noch einmal deutlich nach vorne gehen. Mit Messen ist es wie mit Marken: Es gibt heutzutage so viele Hypes, alles entwickelt sich schneller, mal ist man ganz oben, im nächsten Moment wieder ganz unten, wie bei einer Wellenbewegung. Es bleibt jetzt abzuwarten, wie sich die Pläne der Bread & Butter entwickeln – ob die Händler nach Barcelona und/oder Seoul kommen. Gut finde ich auf jeden Fall, dass etwas passiert!“

Die Messelandschaft verändert sich – verändert sich auch das Verhalten der Einkäufer?

„Das Gros ist nach wie vor auf Messen unterwegs, allerdings ist es mittlerweile häufig so, dass diese sehr gezielt die jeweiligen Produkte bei den Brands einkaufen, die für ein bestimmtes Segment oder eine bestimmte Ausrichtung stehen. Ballerinas werden bei Pretty Ballerinas gekauft, bei Wolverine läuft immer alles auf den ‚Original’ hinaus, bei Cat Footwear steht der ‚Colorado’ im Fokus, bei Sebago die ‚Docksides’ und der ‚Classic’. Natürlich ist das sinnvoll, manchmal finde ich es aber schade, dass kaum nach links und rechts geschaut wird, was die Kollektion noch bereithält.“

Ihr Fazit für diese Messe?

„Wir sind sehr zufrieden! Nächstes Mal würden wir allerdings eine andere Halle bevorzugen.“

Vielen Dank für das Interview!

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