„Herr Götz, welche Ziele verfolgt Blue Fire?“

  /  13.06.2013

Seit Anfang des Jahres hat Blue Fire einen neuen Vertriebsleiter. Im Interview zieht Frank Götz ein erstes Resümee und erklärt, warum sich eine Zusammenarbeit für den Einzelhandel lohnt...

Frank Götz

Herr Götz, Blue Fire legt aktuell eine viel beachtete Entwicklung in Distribution und Umsatz hin. In Verbraucherkreisen ist die Marke allerdings noch relativ unbekannt. Erklären Sie doch bitte Blue Fire.

„Blue Fire entwickelt sich gerade vom Geheimtipp zur Marke. Wir sind seit vielen Jahren mit den klassischen handwerklichen Disziplinen sehr gut dabei: Passform, Lieferzuverlässigkeit, funktionierendes NOS, hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis bei einem Händleraufschlag von 2,7 bis 2,9, kommerzielle Preislagen von 79 bis 99 Euro im Schwerpunkt. Das Ganze in Verbindung mit dem richtigen Riecher für Modethemen. Das ist die eine Seite.

Der andere Aspekt ist die Zielgruppe: die junge Frau ab 30. Jetzt werden sicher einige mit den Schultern zucken und denken ‚Na und, was ist da so besonderes dran?’ Das besondere ist, dass die einerseits schon erwachsene Frau sich entweder bei Marken bedienen muss, die für eine jüngere Kundin gemacht sind. Oder sie hat die Alternative, sich bei Anbietern zu versorgen, die zu einem sehr großen Anteil die ‚ältere’ Frau über 50 bedienen. Die Nische der so genannten Modern Woman wird momentan vielfach von den bestehenden Marken nicht optimal abgedeckt. Das ist unser Vorteil: Wir machen authentische Hosen und Jeans für eine Zielgruppe, die andere Ansprüche an Design, Passform und Qualität hat.“

Und für diejenigen unter den Einzelhändlern, die unschlüssig sind: Warum sollte ein Einzelhänder Blue Fire ordern? 

„Nun, wenn das eben Gesagte noch nicht reicht: Er sollte seine Marken ansehen und sich überlegen, ob er seine Kundenstruktur wirklich bedient. Dann müsste er sich einmal Gedanken über seine wirtschaftlichen Kennzahlen machen und Kalkulation und Drehung seines Portfolios beurteilen. Hier sind wir eigentlich quer durch immer an der Spitze. Wir sind in Deutschland in fast jedem namhaften Haus vertreten. Wir frischen bestehende Sortimente mit unserem Produkt auf und beleben dadurch auch oft den Durchverkauf anderer Marken.“

Sie sind nun rund ein halbes Jahr bei Blue Fire. Ihr erstes Resümee? 

„Es macht richtig Spaß! Klar, bei erfolgreichen Marken zu arbeiten macht immer Spaß. Aber hier haben wir Performance, die hauptsächlich aus dem Produkt kam. Die bisherige Kommunikation, das gesamte Marketing wurde bisher stiefmütterlich behandelt. Hier tut sich ein weites Feld auf, die tatsächlichen Stärken auch richtig zu verpacken. 

Wir haben die Fläche in unserem Headquarter verdoppelt. Wir haben die Personaldecke um ein Drittel aufgestockt. Viele Kunden, die nachordern wollten, kamen ja gar nicht mehr durch. In Design und Produktion wurde angebaut, um das gewachsene Volumen bewältigen zu können. Wir werden dieses Jahr wieder mit ca. 35% Plus abschließen. Es ist unheimlich viel passiert, aber auch noch ganz schön viel zu tun.“

Welche mittelfristigen Ziele haben Sie sich für die Marke gesteckt? 

„Die Geschwindigkeit des Wachstums zu halten, möglichst auch noch mit den geeigneten begleitenden Maßnahmen zu steigern. Wir müssen unser NOS der gewachsenen Kundenbasis angepasst halten. Wir werden die EDI-Anbindung unserer Kunden ausbauen. Gleichzeitig müssen wir im Store mehr in Erscheinung treten. Da laufen bereits einige Projekte.“

Wie sehen die nächsten Schritte aus? 

„Wie gesagt, wir arbeiten unter Hochdruck daran, aus dem erfolgreichen Produkt Blue Fire auch eine attraktive Marke zu machen. Momentan entwickeln wir ein neues Markendesign in Verbindung mit einer richtigen Image-Kampagne und einer neuen Endverbraucher-Website. Die aktuelle Website wird nur noch sehr kurze Gültigkeit haben. Danach werden wir auch mit Presse und Handelsmarketing so richtig durchstarten. Das heißt aber nicht, dass wir das Produkt grundsätzlich verändern. Es geht darum, einen zeitgemäßen Auftritt zu schaffen und ihn auch zu leben. 

Unsere Männerlinie, die im Markt noch nicht genug präsent ist, wird weiter überarbeitet. Wir nehmen zusätzliche Auslandsmärkte in Angriff. Zwar ist es momentan eher ein Segen, wegen der bekannten Problematiken nicht in Südeuropa präsent zu sein. Aber es gibt keinen Grund, dass wir in der Schweiz nicht genauso gut laufen sollten. Wir sind gerade dabei, das Feld dort zu sondieren, haben aber noch nicht den richtigen Vertriebspartner gefunden. Genauso verhält es sich in Skandinavien und Benelux. Wir sind gerade in Dänemark frisch gestartet und die Entwicklung dort macht uns bereits sehr viel Freude. Weniger erfreulich ist die aktuelle Entwicklung der Zahlungsmoral im Markt. Hier werden wir in sehr naher Zukunft deutlich proaktiver werden.“

Welchen Nutzen wird der Händler davon haben?

„Nun, es gibt zurzeit sehr wenige Marken, die eine derart erfolgreiche Entwicklung haben. Aber genau das braucht der Händler: Zuverlässige, langfristig agierende Partner, die Profit und Profil gewährleisten.“

Erstmals gibt es auch einen Showroom in der Zentrale in Neuss. Was erwartet die Einkäufer?

„Wir wickeln die NRW-Kundentermine weiterhin hauptsächlich über unseren Showroom in der Rather Straße Nähe Halle 29 ab. Der Showroom im Headquarter wird für Meetings oder Key Accounts genutzt. Aber natürlich ist der Raum auch für Stoffvorlagen oder alle anderen Kunden nutzbar.“

Ist ein Messeauftritt geplant?

„In Deutschland zurzeit noch nicht. Wir werden in Dänemark ausstellen. Bisher waren wir auf der CPM in Moskau. Wir überlegen gegenwärtig, welche Plattform in Deutschland die richtige für uns wäre, sind aber auch nicht unglücklich darüber, bisher ohne große Messeauftritte auszukommen.“

Vielen Dank für das Interview!

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