„Herr Dr. Vogler, was will das GermanRetailLab bewirken?“

  /  23.05.2014

„Wir reden nicht nur über die Zukunft des Handels, sondern wir tun auch etwas dafür!“, so GermanRetailLab-Vorstandsvorsitzender, Prof. Dr. Thomas Vogler. Welche Ziele hinter dem Konzept stecken…

Prof. Dr. Thomas Vogler

Dem deutschen und europäischen Einzelhandel neue Impulse geben – so lautet eines der Ziele des in diesem Jahr gegründeten GermanRetailLab e.V. (GRL), dem insgesamt 17 Handelsexperten verschiedener Branchen vorsitzen. Der als Verein konstituierte Bund hat die deutschland- und europaweite Förderung des Einzelhandels, die Verbesserung des Images sowie die Entwicklung von Antworten auf drängende Zukunftsthemen im Fokus. Thematisiert werden dort unter anderem die Herausforderungen des Handels, Management-Strategien, vor allem soll es jedoch um den Dialog zwischen Nachwuchs und Entscheidern gehen. Im Zuge dessen soll es Camps geben, in denen Nachwuchskräfte Lösungswege zu verschiedenen relevanten Themen erarbeiten, mit denen diese anschließend in Kommunikation mit erfahrenen Branchenmitgliedern treten. Den Bereich Mode decken Marketing-Experte Bernd Vogt von der Otto Group, ANWR Group-Vorstandsvorsitzender Günther Althaus, der ehemalige Personalentwickler von Karstadt, Rolf Karges, sowie Wöhrl-Geschäftsführer Thorsten Schmitz und der Chef der Wöhrl Akademie, Sebastian Gradinger ab. Den Vorstandsvorsitz hat Prof. Dr. Thomas Vogler von der Technischen Hochschule Ingolstadt inne.

Herr Vogler, mit dem Konzept des GermanRetailLabs soll ein Austausch zwischen Experten, Entscheidern und Nachwuchskräften des Handels stattfinden. Auf welche Weise wird das GRL gezielt an Marken oder Einzelhändler herantreten? Inwiefern werden die während des Thinktanks besprochenen Themen und erzielten Ergebnisse für die deutschen Einzelhändler bereitgestellt?

„Vorrangig interessieren uns Einzelhändler respektive Entscheidungsträger von Handelsunternehmen, die wir auch mindestens einmal pro Jahr zu einer GRL-Veranstaltung einladen werden. Außerdem wird es Dokumentationen geben – Zusammenfassungen der Ausarbeitungen von den Camps, die wir für den Nachwuchs anbieten –, die wir Interessenten zur Verfügung stellen. Zudem ist geplant, durch Vorträge auf Kongressen auf das GRL und die behandelten Themen aufmerksam zu machen.“

In welchen Abständen wird sich das GRL zusammenfinden, um für den Handel relevante Themen zu besprechen?


„Das GRL-Motto lautet: ‚Wir reden nicht nur über die Zukunft des Handels, sondern wir tun auch etwas dafür!’ Daher wird jede Runde aus zwei Management-Veranstaltungen und den Camps für Nachwuchskräfte bestehen. Mindestens zweimal im Jahr kommen die Mitglieder zusammen: Zu Beginn des Jahres (meist im Februar) werden die neuen Themen, die den Kreis aktuell beschäftigen, bestimmt und in Projektbeschreibungen für die Camps vorbereitet. Zum Ende des Jahres werden die Ergebnisse aus den Camps von den High Potentials präsentiert. Das Präsentieren vor der GRL-Runde und das ‚Gegrilltwerden’ sind eine große Herausforderung und Chance für die Führungskräfte, aber auch eine Bereicherung für die erfahrenen Entscheidungsträger.“

Werden auch Topics wie Nachhaltigkeit, alternative Produktionsprozesse, ethische Ansprüche thematisiert?

„Die Themen, die beim GRL im Fokus stehen sollen, bestimmen immer die Mitglieder – jedes Jahr aufs Neue. Sicherlich gehören dazu auch die von Ihnen genannten Topics. In der ersten Runde haben sich die Mitglieder auf das Thema ‚Neue Anforderungen an die Führung von Handelsunternehmen/Sozial-ethisches Verhalten für alle’ konzentriert, das vom Führungsnachwuchs in Camps bis Februar 2015 ausgearbeitet werden soll. Am Ende des Camps sollen keine theoretischen Abhandlungen stehen, sondern umsetzbare Lösungen, die auf die jeweiligen Unternehmen adaptiert werden können.“

Eines der Ziele ist die Verbesserung des Images des deutschen Handels. Inwiefern will und kann man dieses verändern oder optimieren?


„Wir wollen mit dem GRL das Image des Handels verbessern, in dem wir unter anderem aufzeigen, dass gerade der Einzelhandel für junge Leute der ideale Arbeitsplatz ist. Der Handel hat/bietet: flache Hierarchien und schafft für Nachwuchskräfte schnell auch Positionen mit Führungs- und Personalverantwortung; intelligente Arbeitszeitmodelle, die auch die langen Öffnungszeiten praktikabel macht, sowie den Umgang mit Menschen.

Diese Vorteile für junge Leute muss man deutlicher als bisher herausstellen. Und das sehen auch wir im GRL als unsere Aufgabe an.“

Fokussiert man sich dabei auf den stationären Handel oder den Onlinehandel?


„Erfolgreiche Händler wird es in Zukunft nur geben, wenn sie auch eine Multichannel-Strategie betreiben. Dabei ist es egal, ob Amazon überlegt, in den stationären Handel einzusteigen (wie beispielsweise in den USA) oder der Gartenmarkt ‚um die Ecke’ ins Online-Geschäft.“

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

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