„Herr Diaz, wie entsteht eine neue Range?“

  /  11.07.2013

Global Product Line Manager Hommy Diaz verrät im Interview, was ihn an der Marke Palladium gereizt hat, wie der Designprozess abläuft und woher er seine Inspiration nimmt…

Hommy Diaz

Hommy Diaz ist seit Januar 2013 als Global Product Line Manager bei Palladium vom Headquarter in Westlake Village, Kalifornien, aus tätig. Erfahrung sammelte er zuletzt fünf Jahre lang als Global Product Manager bei DC Shoes, zudem launchte er die Marke NVRBRKN (Never broken). Auf der Bread & Butter in Berlin stand er 1st-blue im Interview Rede und Antwort.

Herr Diaz, inwieweit nutzen Ihnen Ihre bisherigen Erfahrungen in der Schuhbranche für Ihren jetzigen Posten und was überzeugt sie an der Marke Palladium?

„Ich war bei DC Shoes für die Life Collection verantwortlich, die etwas Fashion-bezogener, etwas experimenteller ist; zudem war ich bei NVRBRKN nicht ausschließlich für die Produktentwicklung und das Design, sondern auch für die Marketingseite zuständig. So konnte ich Know-how in verschiedenen Bereichen sammeln. Bei Palladium ist das Heritage der Marke mit der wichtigste Aspekt für mich; Teil von etwas zu sein, das eine so weit zurückreichende History hat, ist eine Ehre für mich. Es macht extrem viel Spaß mit den Materialien sowie mit Farben zu arbeiten und es fühlt sich an wie Weihnachten, wenn einmal im Monat neue Samples entstehen, die dem aufgeregten Team dann präsentiert werden.“

Wie geht der kreative Prozess vonstatten und wovon lassen Sie sich inspirieren?

„Der kreative Part fängt zunächst mit einer Situation wie der hier auf der Messe an. Ich schaue mich in meinem Umfeld um und lasse alles auf mich wirken. Amsterdam ist beispielsweise ein konkreter Ort gewesen, an dem ich viele neue Eindrücke sammeln konnte; es ist immer wieder schön zu sehen, wie wandlungsfähig unsere Boots sind, wie unterschiedlich man sie tragen und kombinieren kann. Nach der Bread & Butter geht es für mich übrigens auf eine kleine Tour durch Europa, von Schweden nach Frankreich und Barcelona und schließlich noch einmal nach Berlin – schon jetzt als Inspiration für die Spring/Summer-Collection 2015.

Anschließend werfe ich einen Blick auf die Materialien, sichte verschiedene Farboptionen und schaue, wie alles zusammenpassen könnte. Ich lasse mich dabei nicht von anderen Schuh-Brands inspirieren, sondern schaue vielmehr in die Vergangenheit unserer eigenen Marke. Wenn die Ideen da sind, setze ich mich gemeinsam mit unserem Developer an den Computer, wo schließlich alles weitere passiert. Wichtig ist, dass wir unseren Wurzeln treu bleiben, aber dennoch immer einen kleinen Funken kreieren, der den Konsumenten zeigt: Das ist neu für Palladium, das reizt mich.“

Sicherlich eine Herausforderung… Was ist die größte Challenge in Ihrem Job?

„Als Global Product Line Manager ist es schwierig, die unterschiedlichen Bedürfnisse auf den verschiedenen Märkten zu eruieren und zu berücksichtigen.“

Und die wären?

„In Europa gibt es beispielsweise viel mehr weibliche Palladium-Kunden als in den USA. Zudem verkaufen wir hier den Pallabrouse sehr viel häufiger, in den Staaten sind die Regular Baggy- oder High-Modelle die kommerziellsten. Canvas ist in Europa extrem wichtig für Palladium; in den USA sind wir mehr oder weniger noch eine neue Marke, die Kunden müssen dort erst einmal verstehen, dass wir ein Canvas- und kein Leather-Brand sind.“

Welche Pläne haben Sie für die weitere Entwicklung von Palladium?

„Fall/Winter 2014/15 wird der Hommy Diaz-Take-over (lacht). Auf die Kollektion für Frühjahr/Sommer 2014 hatte ich nur etwa 20% Einfluss, da der Designprozess bereits angefangen hatte, als ich dazukam, das ändert sich dann zur darauf folgenden Range. Es stehen außerdem einige Kooperationen an, dazu darf ich aber leider noch nicht mehr verraten...“

Wir sind gespannt und bedanken uns für das Interview!

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