„Graf Sandizell, welche Rolle spielt die Geschichte einer Marke?“

  /  15.02.2013

Seit März 2012 ist Arquoenautas eine eigenständige Gesellschaft der House of Brands GmbH. Wie wichtig die maritime Geschichte hinter dem Label ist und wie sich diese auswirkt, verrät der 54-jährige Gründer und CEO Nikolaus Graf von und zu Sandizell, der dem Label seinen Namen gab.

Nikolaus Graf von und zu Sandizell

Graf Sandizell, nach einem Tauchurlaub in der Karibik gründeten Sie 1994 die Aktiengesellschaft Arqueonautas Worldwide - Arqueologia Subaquatica, S.A und beschäftigen sich seither mit der Rettung maritimen Kulturgutes mit einem Team bestehend aus von Historikern, Marinearchäologen und Restauratoren. Seit 2012 ist das daraus entstandene Label Arqueonautas schließlich eine eigene Gesellschaft unter dem Dach der House of Brands. Inwieweit sind auch Sie persönlich an der Umsetzung der Kollektionen beteiligt, geben Impulse für das Design oder lassen eigene Erfahrungen und Ideen einfließen?

„Viele Elemente und Details der Arqueonautas-Fashion-Kollektionen sind durch unsere Expeditionen inspiriert. Auch werden Kollektionsteile von Mitarbeitern im operativen Einsatz getragen und Verbesserungsvorschläge gemacht. Bei jeder Kollektion stimmen wir uns mit dem Designteam bezüglich der im operativen Bereich aktuellen Thematiken ab, damit diese authentisch wiedergegeben werden.“

Die vier Kollektionen, die jährlich entstehen, orientieren sich nicht nur dem Namen nach an versunkenen Schiffen, sondern auch in ihrer Farbpalette sowie an Details in Form von Badges und Knöpfen. Wie wichtig ist Ihnen der Bezug zwischen der Seefahrt, dem Tauchen nach maritimem Kulturgut, der nautisch angehauchten Geschichte der Marke und der Kollektion?

„Die Authentizität der Marke ist von fundamentaler Bedeutung. Es ist uns wichtig, dass der Bezug zu unserem Motto ‚Saving World Maritime Heritage’ in den Kollektionen, Werbung, Flagshops und Shop-in-Shop Konzept jederzeit erkennbar ist.“
 
Hinter der Marke steht eine bemerkenswerte und authentische Geschichte, nicht zuletzt auch ein Teil Ihrer eigenen. Sie versuchen, diese bewusst in die Marke zu transportieren. Würden Sie sagen, dass eine derartige Geschichte das Ansehen eines Labels hebt und dadurch „Erfolg“ leichter generiert werden kann?

„Die Authentizität unserer Marke ist ein ganz besonders wertvoller Asset. Arqueonautas hat sich der Aufgabe angenommen, schwer gefährdetes maritimes Weltkulturgut zu retten. Die hieraus resultierenden Projekte werden zu einem nicht unerheblichen Teil durch das Modelabel unterstützt, da ein Euro pro verkauftes Kleidungsstück direkt in die Operations fließt. Ich bin sicher, dass die Kombination von Authentizität und Rettung von Kulturgütern für das Ansehen des Labels relevant sind.“
 
Mit der Erweiterung der Markenrechte soll künftig auch die Accessoire-Kollektion bestehend aus Schmuck, Uhren, Sonnenbrillen, Parfum, aber auch das Sortiment an Schuhen ausgebaut werden. Decken dann Bereiche wie Uhren und Sonnenbrillen eher den funktionalen oder den Fashion-Lifestyle-Aspekt ab?

„Diese Frage ist besser von den Modeexperten zu beantworten. Bei den Uhren und Sonnenbrillen werden aber funktionale Aspekte, wie auch bei der Kleidung, mit Sicherheit berücksichtigt damit diese Accessoires auf den Expeditionen auf Tauglichkeit geprüft werden können.“

Welche Pläne gibt es für Arqueonautas im kommenden Jahr oder auch in weiter entfernter Zukunft?

„Wir fokussieren schwerpunktmäßig auf Mosambik und Indonesien. In beiden Ländern arbeiten wir seit Jahren mit den Kultusministerien zusammen; es gibt Dutzende von historischen Schiffswracks, welche durch zunehmende Schleppnetzfischerei, Plünderungen, Off-shore-Exploration und andere Faktoren gefährdet sind, und uns zu schnellem Handeln zwingen.“

Vielen Dank für das Interview!

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