Mit der Herbst/Winter-Kollektion 2013/14 haben Sie gemeinsam mit Fredrik Blank das Debüt als kreative Köpfe hinter dem Label Freeman T. Porter gefeiert – welchen Veränderungen haben Sie die Kollektionen unterzogen?

„Das ist schwer zu vergleichen. Wir konzentrieren uns weniger auf die vorherigen Kollektionen als solche, sondern lassen uns mehr vom Spirit und Heritage von Freeman T. Porter inspirieren. Dabei schauen wir so wenig wie möglich zurück und mehr nach vorn. Ich denke, wir haben es aber geschafft, die Marke etwas konzeptioneller zu machen.“

Sie waren bereits für MQ Retail, Sir of Sweden und Tiger of Sweden kreativ tätig und haben darüber hinaus mit Blank ein eigenes Label – wie unterscheidet sich die Arbeit zu der bei Freeman T. Porter und wo liegt Ihr Fokus?

„Jeder Kunde, jedes Label sind unterschiedlich, dies müssen wir beim Entwerfen berücksichtigen. Unser Fokus liegt zurzeit aber komplett auf der Herbst/Winter-Kollektion 2014/15 für Freeman T. Porter.“

Sie haben mal gesagt, die Marke Blank sei sehr konzeptionell und High Fashion-orientiert, für ein Label wie Freeman T. Porter zu designen sei viel schwieriger, warum?

„Bei einem Highend-Brand wie Blank mit einer eben solchen Preis-Range muss man nicht auf so viele Parameter Rücksicht nehmen und Einschränkungen beachten. Das richtige Produkt für den richtigen Preis zu kreieren, ist bei einer Marke wie Freeman T. Porter eine größere Herausforderung. Die Arbeit ist daher eine andere, aber nicht unbedingt eine schwierigere.“

Es hieß, Ihre Hauptaufgabe sei es zunächst, dass Markenkonzept von Freeman T. Porter deutlicher herauszuarbeiten, basierend auf der Geschichte des Labels – wie setzen Sie dies konkret um und wie wichtig ist die Geschichte einer Marke für den Designprozess?

„Die Geschichte ist bei Freeman T. Porter das Herz der Marke, sie ist unglaublich wichtig. Man muss verstehen, wo das Label herkommt, woher die Inspiration stammt. Wie Yogi Berra sagte: ‚Wenn du nicht weißt, wohin du willst, kommst du ganz woanders an.’“

Wie läuft der kreative Prozess des Designens ab und woher nehmen Sie Ihre Inspiration? Und übernehmen Sie beide jeweils konkrete Aufgaben oder arbeiten Sie gemeinsam an allen Teilen des kreativen Prozesses mit?

„Inspiration findet man überall! In Geschichten, in einer Farbe, einem Haus, einem Foto, einer intelligenten Redewendung… Wir haben keine konkrete Aufgabenverteilung, mal arbeiten wir zusammen, mal nicht, das ist ganz unterschiedlich.“

Gab es schon mal die Situation, dass es Ihnen an Ideen fehlte und falls ja, was haben Sie getan?

„Das ist zum Glück noch nie passiert! Aber vielleicht wird es das in der Zukunft mal – dann würde ich meinen Job kündigen und etwas anderes machen (lacht).“

Was ist das Besondere an der Marke Freeman T. Porter?

„Definitiv die einzigartige Geschichte des Labels und das weit zurückreichende Wissen über Denim.“

Vor rund einem Jahr berichtete Country Manager Hendrik Schimmel, dass die Premium-Pakete ausgebaut werden sollen. Welchen Stellenwert messen Sie diesen bei?

„Freeman T. Porter legt die Priorität darauf, effiziente, starke, kohärente Produkte zu präsentieren. Im Zuge dessen arbeiten wir mit einer Produktpyramide: Basics mit soliden Preisen, einer Medium-Range, auf der aktuell der Fokus liegt, und einer Premium-Auswahl mit ausgefalleneren Styles.

Können Sie schon eine erste kleine Preview auf die Herbst/Winter-Kollektion 2014/15 geben?

„Ich kann aktuell nur sagen: Workwear, Heritage und orientalisch.“

Haben Sie als kreativer Kopf Vorschläge/Ratschläge, die Sie jemandem aus dem Freeman T. Porter-Team gerne geben würden, um das Label noch weiter nach vorne zu bringen?

„To create is also to destroy!”

Vielen Dank für das Interview!

KA