Mut zum Coup(le)

  /  18.11.2015

Phil & Lui, eine junge Münchner Marke, hinter der ein ziemlich eingespieltes Pärchen steht, hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Menschheit wieder vor Augen zu führen, welchen Wert Kleidung eigentlich in unserem alltäglichen Leben hat. Die Kollektionen: unisex, detailverliebt, nachhaltig.

Fotos: Katjana Frisch

Es gibt sie, diese Pärchen, die einfach unzertrennlich sind, die drei Jahre lang gemeinsam auf weniger als 15 qm leben können, sich dennoch nicht trennen und mittlerweile sogar seit fünf Jahren zusammen sind. Caroline Luisa Klein und Philipp Sebastian Seidl sind so ein Paar. Sie hat Fashion Design studiert, er Sinologie, anschließend beschlossen beide, etwas zu tun, das sie lieben, dass ihnen Spaß macht und das gleichzeitig etwas Gutes ist. Sie wollen nachhaltige Mode kreieren und daran erinnern, welchen gesellschaftlichen und kreativen Wert Kleidung als täglicher Begleiter einnimmt. Also gründeten sie das Label Phil & Lui.

Erst in diesem Jahr in München frisch an den Start gegangen, zeigen sich die Kollektionen, deren Styles meist Unisex und reversible tragbar sind, aus soften Materialen, mit ausdrucksstarken Waschungen und einer ausgeprägte Liebe zu Details wie Patches, Hangerloops, Stickereien, Nieten oder Prints. Außerdem ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema für die Zwei. Produziert wird deshalb in Portugal nach den Richtlinien des Global Organic Textile Standard-Zertifikates, einem Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Zu kaufen gibt es – zumindest einige der Teile – bereits auf der eigenen Website, auf die sich auch zusätzlich zum Shop ein Blick lohnt, lernt man dort doch unter anderem auch das Couple etwas näher kennen und erfährt einige ihrer Eigenheiten: Phil schaut Menschen im Kino zum Beispiel gerne ins Gesicht, Lui verlässt das Haus nie ohne Schal.

Eine weitere Besonderheit des jungen Labels ist der jeweilige Background der Kollektionen, der den emotionalen Wert der Marke bilden soll. Die beiden Kreativen wollen potenziellen Trägern und Interessierten nahe bringen, warum sie die aktuelle Range genau so und nicht anders gestaltet haben. Derzeit im Fokus: „The blue effect“, das Gefühl, wie es ist, in einer so digitalen Welt wie unserer mal innezuhalten, sich komplett auf nur einen unserer fünf Sinne zu konzentrieren und so beispielsweise die sich stetig verändernden Wolken am Himmel zu beobachten. Eine schöne Idee. Ob die Emotionen auch bei euch überschwappen?

Kristina Arens